Santorin, bay. Warmblut

Silvia Wantschke mit Santorin, bay. Warmblut, Wallach, geb. 1993

Aufgefallen ist uns bereits 2015 eine sporadische Veränderung am linken Auge. Ab und an Tränenfluss und leicht entzündete Bindehaut. Es wurde durch TA antibiotische Salbe verordnet, was auch immer wieder half.

Seltsam war, dass wenn das Auge nicht tränte oder entzündet war, er dicke Beine hatte und extrem Kotwasser. Tränte das Auge, waren die Beine schlank und das Kotwasser minimal. Das Problem mit dem Kotwasser versuchten wir mit Futterumstellung und vielen Mitteln vom TA in den Griff zu bekommen. Die dicken Beine wurden seinem Alter und seiner Sportlaufbahn zugeschrieben (Springpferd in hohen Klassen).

Anfang 2016 kam der Verdacht der periodischen Augenentzündung in Betracht. Der Ultraschall zeigte zwar die Kristalle im Auge, aber sonst keinen weiteren Anhaltspunkt. Der Augendruck war nicht erhöht.

Mitte 2016 fing es an, dass das Auge ab und zu hervorquoll. Dann war es wieder wochenlang normal und von heute auf morgen quoll es wieder hervor. Eine Schmerzempfindlichkeit konnte auch vom TA nicht festgestellt werden.

Anfang 2017 zog sich der Augapfel nicht mehr zurück und stand immer ein Stück weiter vorn als das rechte Auge. Es tränte nicht mehr, sah aber aus, als hätte er einen Schlag aufs Auge bekommen und dieses ist angeschwollen.

Anfang Mai 2017 bekam ich abends den Anruf einer Einstellerin, welche meinte, das Auge sehe schrecklich aus. Als ich im Stall angekommen bin, traute ich meinen Augen nicht! Die komplette Bindehaut des linken Auges war ausserhalb der Augenhöhle, sozusagen nach aussen geklappt. Das Auge selbst sah aus, als würde es jeden Augenblick aus der Augenhöhle herausfallen.
TA kam und verabreichte Entzündungshemmer. Ebenso am nächsten und übernächsten Tag. Am dritten Tag waren wir uns allerdings einig, dass ich in die Klinik fahre. Mein TA hatte so etwas noch nie gesehen und selbst seine Kollegen konnten sich das erst nach dem erstellten Bildmaterial vorstellen.

So fuhr ich Santorin am 22.05.2017 in die Klinik (Station Stephansmühle in Roth). Die Ophthalmologische Untersuchung des linken Auges ergab:
Hochgradiger Buphthalmus, Drohreflexe deutlich vermindert, auf helles Licht geringgradige Pupillenreaktion, mittelgradige entzündliche Einlagerung im Glaskörper, Augeninnendruck 38 mmHg
Sonographie: verdacht auf retrobulbäre Zubildung, deutliche Trübung der Linse, Glaskörpertrübung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Auge wurde entfernt und das entfernte Gewebe in die Pathologie zur Untersuchung, ob gut- oder bösartig, weitergeleitet.

Santorin war 5 Tage in der Klinik und als ich ihn abholte, war die Operationswunde trocken und geschlossen. Die Fäden wurden 14 Tage später zuhause von unserem TA gezogen.
Es war die beste Entscheidung, das Auge trotz seines Herzfehlers entfernen zu lassen! Er ist fit wie eh und je.

Und was soll ich sagen, bereits bei seiner Entlassung aus der Klinik hatte er kein Kotwasser mehr und jugendlich schlanke Fesseln.